Gemaltes Bild von einem Garten mit einem Mann auf einer Veranda Schaukel

Wie sich mein Herzschlag beruhigte

Die Tage war'n gefüllt mit Matsch und Schnee
mit weißen Rosen und Kamillentee
mit schwarzer Kleidung und deinem Gesicht
aber das hilft mir nicht.

Im Haus, dass du gebaut hast, ist's so kalt
und nur noch Mutters Stimme gibt mir Halt
es kommt mir vor wie gestern, als du gingst
aber was bringt's?

Ich erzählte von einem Mann, weißt du noch?
du hättest ihn mit Sicherheit gemocht
ich hab ihn fast so sehr geliebt wie dich
und dein Gesicht

Er sprach von Religion, die ganze Nacht
und davon, was der Verlust aus uns macht
Sein Lächeln ließ mich schmelzen, ohne Grund
zu später Stund

Ab und zu denk ich du bist noch immer hier
denn manchmal riecht der Treppenflur nach dir
Den Geruch aus Sicherheit und Nostalgie
vergess ich nie.

Mittlerweile sind die Tage wieder lang
Sonnenschein bis in den Abend macht mich krank
kann nicht glauben, wie die Monate vergehen
im Wind verwehen

Sein Herz gehört mir nun schon lang nicht mehr
Da wo ich einst noch lag, ist alles leer
zu schnell vergessen kann man mich
aber dich nicht

Und während er sich Pillen schmeißt und trinkt
wein ich, weil mir nun gar nichts mehr gelingt
mein Körper lebt, doch mein Herz nimmer mehr
es ist nicht fair

Und in elf Tagen werd' ich achtzehn, ohne dich
Da ist kein Glück, und mich befreit kein Licht
und ich frage mich Papa, mit aller Kraft
Wie hab ich es bis hierhin nur geschafft?

Das ist viel, was du von mir verlangst.
Natürlich hab ich Angst

2014